18 juli - Vitamine Klassiek - Kasteel Amerongen

* Richard Wagner (1813-1883) – tekst Mathilde Wesendonck

Der Engel

In der Kindheit frühen Tagen hört ich oft von Engeln sagen,

Die des Himmels hehre Wonne tauschen mit der Erdensonne,

Daß, wo bang ein Herz in Sorgen schmachtet vor der Welt verborgen,

Daß, wo still es will verbluten, und vergehn in Tränenfluten,

Daß, wo brünstig sein Gebet einzig um Erlösung fleht,

Da der Engel niederschwebt, und es sanft gen Himmel hebt.

Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder, und auf leuchtendem Gefieder

Führt er, ferne jedem Schmerz, meinen Geist nun himmelwärts!

* Richard Wagner – tekst Mathilde Wesendonck

Stehe Still

Sausendes, brausendes Rad der Zeit, Messer du der Ewigkeit;

Leuchtende Sphären im weiten All, die ihr umringt den Weltenball;

Urewige Schöpfung, halte doch ein, genug des Werdens, laß mich sein!

Halte an dich, zeugende Kraft, Urgedanke, der ewig schafft!

Hemmet den Atem, stillet den Drang, schweiget nur eine Sekunde lang!

Schwellende Pulse, fesselt den Schlag; Ende, des Wollens ew’ger Tag!

Daß in selig süßem Vergessen ich mög’ alle Wonne ermessen!

Wenn Auge in Auge wonnig trinken, Seele ganz in Seele versinken;

Wesen in Wesen sich wiederfindet, und alles Hoffens Ende sich kündet,

Die Lippe verstummt in staundendem Schweigen, keinen Wunsch mehr will das Innre zeugen:

Erkennt der Mensch des Ew’gen Spur, und löst dein Rätsel, heil’ge Natur!

* Richard Wagner – tekst Mathilde Wesendonck

Schmerzen

Sonne, weinest jeden Abend dir die Schönen Augen rot,

Wenn im Meeresspiegel badend dich erreicht der frühe Tod;

Doch erstehst in alter Pracht, Glorie der düstren Welt,

Du am Morgen, neu erwacht, wie ein stolzer Siegesheld!

Ach, wie sollte ich da klagen, wie, mein Herz, so schwer dich sehn,

Muß die Sonne selbst verzagen, muß die Sonne untergehn?

Und gebieret Tod nur Leben, geben Schmerzen Wonnen nur:

O wie dank’ich daß gegeben solche Schmerzen mir Natur.

* Henri Duparc (1848-1933) – tekst Charles Baudelaire

l’Invitation au Voyage

Mon enfant, ma sœur, songe à la douceur d’aller là-bas vivre ensemble!

Aimer à loisir, aimer et mourir au pays qui te ressemble!

Les soleils mouillés de ces ciels brouillés pour mon esprit ont les charmes

Si mystérieux de tes traîtres yeux, brillant à travers leurs larmes.

Là, tout n’est qu’ordre et beauté, luxe, calme et volupté!

Vois sur ces canaux dormir ces vaisseaux dont l’humeur est vagabonde;

C’est pour assouvir ton moindre désir qu’ils viennent du bout du monde.

Les soleils couchants revêtent les champs,

Les canaux, la ville entière, d’hyacinthe et d’or;

Le monde s’endort dans une chaude lumière.

Là, tout n’est qu’ordre et beauté, luxe, calme et volupté!

Henri Duparc – tekst Jean Lahor

Extase

Sur un lys pâle mon cœur dort

D’un sommeil doux comme la mort …

Mort exquise, mort parfumée

Du souffle de la bien-aimée …

Sur ton sein pâle mon cœur dort

D’un sommeil doux comme la mort …

Henri Duparc – tekst Robert de Bonnières

Le Manoir de Rosemonde 

De sa dent soudaine et vorace, comme un chien l’Amour m’a mordu;

En suivant mon sang répandu, va, tu pourras suivre ma trace.

Prends un cheval de bonne race, pars et suis mon chemin ardu,

Fondrière ou sentier perdu, si la course ne te harasse.

En passant par où j’ai passé, tu verras que, seul et blessé,

J’ai parcouru ce triste monde, et qu’ainsi je m’en fus mourir

Bien loin, bien loin, sans découvrir

Le bleu manoir de Rosemonde.

* Lili Boulanger (1893-1918) – tekst Maurice Maeterlinck

Reflets 

Sous l’eau du songe qui s’élève mon âme a peur, mon âme a peur.

Et la lune luit dans mon coeur plongé dans les sources du rêve!

Sous l’ennui morne des roseaux. 

Seul le reflets profonds des choses, des lys, des palmes et des roses pleurent encore au fond des eaux.

Les fleurs s’effeuillent une à une sur le reflet du firmament.

Pour descendre, éternellement sous l’eau du songe et dans la lune.

* Lili Boulanger – tekst Maurice de Maeterlinck

Attente 

Mon âme a joint ses mains étranges à l’horizon de mes regards ;

Exaucez mes rêves épars entre les lèvres de vos anges!

En attendant sous mes yeux las, et sa bouche ouverte aux prières

Éteintes entre mes paupières et dont les lys n’éclosent pas ;

Elle apaise au fond de mes songes, ses seins effeuillés sous mes cils,

Et ses yeux clignent aux périls éveillés au fil des mensonges.

 * Johannes Brahms (1833-1897) – tekst Herman Allmers

Feldeinsamkeit

Ich ruhe still im hohen grünen Gras und sende lange meinen Blick nach oben,

Von Grillen rings umschwirrt ohn’ Unterlaß, von Himmelsbläue wundersam umwoben.

Die schönen weißen Wolken ziehn dahin durchs tiefe Blau, wie schöne stille Träume; 

Mir ist, als ob ich längst gestorben bin,

Und ziehe selig mit durch ew’ge Räume.

* Johannes Brahms – tekst tekst August Hoffman von Fallersleben

Von ewiger Liebe 

Dunkel, wie dunkel in Wald und in Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, ja, und die Lerche sie schweiget nun auch.

Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, führt sie am Weidengebüsche vorbei, redet so viel und so mancherlei:

„Leidest du Schmach und betrübest du dich, leidest du Schmach von andern um mich, werde die Liebe getrennt so geschwind, schnell wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen und scheide mit Wind, schnell wie wir früher vereiniget sind.“

Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht:

„Unsere Liebe sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, unsere Liebe, wer wandelt sie um?

Eisen und Stahl, sie können zergehn, unsere Liebe muß ewig bestehn!“

* Johannes Brahms – tekst Ludwig Hölty

Die Mainacht 

Wann der silberne Mond durch die Gesträuche blinkt, und sein schlummerndes Licht über den Rasen streut, und die Nachtigall flötet, wandl’ ich traurig von Busch zu Busch.

Überhüllet vom Laub, girret ein Taubenpaar sein Entzücken mir vor; aber ich wende mich, suche dunklere Schatten, und die einsame Träne rinnt.

Wann, o lächelndes Bild, welches wie Morgenrot durch die Seele mir strahlt, find’ ich auf Erden dich?Und die einsame Träne bebt mir heißer die Wang’ herab.

* Gustav Mahler (1860-1911) – tekst Richard Leander

Frühlingsmorgen 

Es klopft an das Fenster der Lindenbaum. Mit Zweigen blütenbehangen: Steh’ auf! Steh’ auf!

Was liegst du im Traum? Die Sonn’ ist aufgegangen! Steh’ auf! Steh’ auf!

Die Lerche ist wach, die Büsche weh’n! Die Bienen summen und Käfer! Steh’ auf! Steh’ auf!

Und dein munteres Lieb’ hab ich auch schon geseh’n. Steh’ auf, Langschläfer! Langschläfer, steh’ auf!

Steh’ auf! Steh’ auf!

* Gustav Mahler – tekst Friedrich Rückert

Blicke mir nicht in die Lieder 

Blicke mir nicht in die Lieder! Meine Augen schlag’ ich nieder, wie ertappt auf böser Tat.

Selber darf ich nicht getrauen, ihrem Wachsen zuzuschauen. Deine Neugier ist Verrat!

Bienen, wenn sie Zellen bauen, lassen auch nicht zu sich schauen, schauen selbst auch nicht zu.

Wenn die reichen Honigwaben sie zu Tag gefördert haben, dann vor allen nasche du!

* Gustav Mahler – tekst anoniem

Rheinlegendchen 

Bald gras ich am Neckar, bald gras ich am Rhein, bald hab ich ein Schätzel, bald bin ich allein.

Was hilft mir das Grasen, wenn d’Sichel nicht schneidt, was hilft mir ein Schätzel, wenn’s bei mir nicht bleibt.

So soll ich denn grasen am Neckar, am Rhein, so werf ich mein goldenes Ringlein hinein.

Es fließet im Neckar und fließet im Rhein, soll schwimmen hinunter ins Meer tief hinein.

Und schwimmt es das Ringlein, so frißt es ein Fisch, das Fischlein soll kommen aufs Königs sein Tisch!

Der König tät fragen, wems Ringlein sollt sein? Da tät mein Schatz sagen, das Ringlein g’hört mein.

Mein Schätzlein tät springen, Berg auf und Berg ein, tät mir wiedrum bringen das Goldringlein fein.

Kannst grasen am Neckar, kannst grasen am Rhein, wirf du mir nur immer dein Ringlein hinein.